Hoffen auf die Oberliga und Bezirksoberliga

Am Wochenende 6./7. Mai fanden für unsere 1. und 2. Mannschaft die Relegationsspiele um den Aufstieg in die Oberliga bzw. Bezirksoberliga statt.

Beide Teams zeigten dabei großen Einsatz und tolle Leistungen, kamen aber jeweils nicht über einen 2. Platz hinaus. Dieser qualifiziert zwar nicht zum angestrebten, direkten Aufstieg, lässt aber Chancen offen, noch einen Platz in der nächst höheren Liga ergattern zu können.

Am Samstag musste zunächst unsere 1. Mannschaft in Langen gegen den Oberligavertreter Langen II und den zweitplatzierten der Hessenliga Nord, TSV Besse antreten.

Dabei war eigentlich davon auszugehen, dass unsere lange verletzte Nr. 2 Jens Kurkowski nur als „Strohmann“ aufgestellt werden konnte, um nicht aufrücken zu müssen. Daher hat auch dankenswerterweise Emil Leben die Mannschaft, eigentlich als Doppelersatz, unterstützen sollen. In der Oberliga wurde ja bereits mit 4er Mannschaften gespielt, weshalb natürlich auch die Relegation nur zu viert absolviert werden musste. Ein Umstand, der uns nicht zuletzt wegen der anstehenden Relegation der 2. Mannschaft am Sonntag eigentlich entgegenkam.
Jens hat sich allerdings nach ein paar Einspielminuten sogar entschlossen, es einmal im Doppel zu probieren. Der erste Gegner, Langen II, trat dann gegen uns jedoch mit einer sehr starken Aufstellung an.

Auch Langens 1. Mannschaft spielte vergangenes Jahr in der Oberliga und stellte dort zwei Spieler auf, die in der Saison keinen Einsatz vorweisen konnten. Dadurch war es möglich, mehrere Akteure in der 1. und 2. Mannschaft mehrfach zum Einsatz kommen zu lassen, da die Festspielregelung ja bekanntlich gefallen ist. Insofern mussten wir letztlich gegen ein Team antreten, welches in dieser Aufstellung sicher nicht auf dem Relegationsplatz gelandet wäre. Eine im Prinzip fast unlösbare Aufgabe.

In den beiden Doppeln zu Beginn unterlagen Luka und Jens gegen das Spitzenduo von Langen relativ klar, während Ivan und Sheng gegen Dörner und Mosiuk ein sehr gutes Spiel machten und extrem unglücklich mit 16:18 im fünften Satz verloren. Das wäre für uns ein sehr wertvoller Punkt gewesen. In den Einzeln blieb dann leider die notwendige, große Überraschung aus.
Jens Kurkowski hat nach einem mehr oder weniger schmerzfreiem Doppel sogar die Einzel absolviert und trotz der langen Verletzungspause eine erstaunlich gute Leistung gebracht, war aber letztlich gegen die beiden Top-Akteure Werner und Jovchev unterlegen.
Luka hingegen wurde seiner erwartbaren Favoritenrolle gerecht und konnte beide Spiele im vorderen Paarkreuz sicher für sich entscheiden.
Auch im hinteren Paarkreuz war Langen mit dem Ex-Preußen Wolfgang Dörner und dem sicheren Abwehrspieler Mosiuk sehr stark besetzt. Abwehrspieler sind sicher nicht Ivans und Shengs Lieblingsgegner und so kam es dann auch. Alle beiden unterlagen deutlich mit 0:3. Nur gegen Wolfgang Dörner konnte Ivan in einem engen Spiel letztlich mit 3:2 noch einen Punkt erringen, während Sheng sich, trotz sehr guter Leistung gegen Dörner letztlich knapp geschlagen geben musste.

Endstand 3:7.

Der TSV Besse, der offenbar keine Aufstiegsambitionen hatte und ohne die Stammspieler Nr. 3 und 4 angetreten ist, war im Anschluss die deutlich lösbarere Aufgabe. Auch wenn hier das vordere Paarkreuz mit Pfaff und Kubiak auch nicht zu unterschätzen war.

Die Doppel gingen erwartungsgemäß 1:1 aus, da immer die Spieler 1 und 2 gegen die gegnerische 3 und 4 antreten mussten.

Jens spielte auch im zweiten Match alle seine Spiele durch und steigerte sich im Einzel sogar noch. Dennoch unterlag er nach großem Kampf 1:3 gegen Kubiak und 2:3 gegen Pfaff.
Luka war wieder ein Erfolgsgarant und siegte erneut zweimal in sehenswerten Spielen.

Im hinteren Paarkreuz waren wir erwartungsgemäß die bessere Mannschaft und konnten alle vier Einzel gewinnen. Lediglich Sheng tat sich im letzten Einzel gegen Wicke erstaunlich schwer, steigerte sich aber nach 0:2 Satzrückstand und holte den Sieg zum 7:3 Endstand.

Auch das dritte Spiel zwischen Langen und Besse endete 7:3, was für uns den 2. Platz bedeutete. Soll erfüllt. Die Hoffnung bleibt, hier doch noch als Nachrücker den Sprung in die Oberliga zu schaffen!

Besonderer Dank an dieser Stelle nochmal an Emil Leban, der spontan als Doppel-Ersatzspieler fungieren sollte, aufgrund der Spielfähigkeit von Jens dann aber hauptsächlich als Fan bzw. Zählschiedsrichter fungierte.

Unsere 2. Mannschaft folgte dann am Sonntag mit einem wahren Marathon bei den Relegationsspielen in Rimbach.
Aufgrund eines Sonderfalls hatte der HTTV entschieden, in der Relegation vier anstatt der üblichen drei Teams an den Start zu lassen. Das verminderte natürlich nicht nur die Chancen auf den begehrten ersten Platz, sondern bedeutete auch eine nicht unerhebliche physische Herausforderung für alle Akteure. Insbesondere für den „Oldie“ C. Kolbe, der bekanntlich aufgrund seiner Knieprobleme keine großen Belastungen mehr tolerieren kann. Auch der im letzten Rundenspiel am Knie ernsthaft verletzte Paul, mit dem eigentlich gar nicht bei der Relegation zu rechnen war, stellte sich zur Verfügung und war natürlich durch die vielen Spiele unsicher und ernsthaft in Gefahr, sich wieder zu verletzen. Als siebter Mann für den Fall der Fälle reiste Steffen mit an und unterstützte die Mannschaft seelisch und moralisch, musste allerdings, soviel sei schon verraten, nicht einspringen.

Simon und Wolfgang schließlich verstärkten unser Team als Betreuer zu diesem 12-stündigen Kampf und den Aufstieg in die Bezirksoberliga.

Erster Gegner war der Vertreter der höheren Klasse, TG Sachsenhausen. Hier war zu erwarten, dass wir tendenziell hinten raus das Spiel für uns entscheiden können, da die Sachenshausener über ein recht starkes vorderes Paarkreuz verfügen.

Aus den Doppeln konnten wir zunächst nur einen Punkt mitnehmen. Jo und C schlugen an Doppel 2 das starke Einserdoppel der Gäste relativ sicher mit 3:1, während die beiden anderen Doppel klar mit 0:3 verloren gingen.

Im vorderen Paarkreuz war dann erwartungsgemäß wenig zu holen, nur Jo Pennekamp gelang in der zweiten Rotation ein Sieg gegen den Abwehre Körner, der offenbar erkrankt, zunehmend schwächer und unmotivierter wurde, ohne hier Jos Leistung kleinreden zu wollen.

Wie zu hoffen schlug aber unsere starke Mitte mit C und Jörg erfolgreich zu, und konnte alle vier Einzel für sich entscheiden.

Im hinteren Paarkreuz hatte der Gegner mit Hock einen älteren und erfahrenen Akteur, der leider beide Spiele gegen Emil und auch Paul jeweils knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Dafür gewannen wir aber beide Spiele gegen die Nr. 6 von Sachsenhausen, sodass wir mit einem 8:7 Vorsprung ins Abschlussdoppel gehen konnten. Hier zeigten Stefan und Emil eine konzentrierte Leistung gegen die Nr. 1 und 2 der Gäste und konnten mit einem sicheren 3.1 Sieg den Gesamterfolg sicherstellen.

Das zweite Match gegen die als stärkste Mannschaft eingeschätzte Vertretung vom TV Eschersheim lief für uns dann leider weniger glücklich. Insgesamt vier, mithin sehr entscheidende Spiele, gingen im 5. Satz knapp an den Gegner.

Die Doppel starteten wie gegen Sachsenhausen, wieder konnten Jo und C das Top-Doppel des Gegners bezwingen, während unsere anderen beiden Doppel mehr oder weniger deutlich unterlagen.

Stefan, der sich im Laufe des Turniers immer weiter steigerte und insgesamt eine starke und konzentrierte Leistung brachte, konnte mit seinem ersten Sieg auf 2:2 ausgleichen.

Im Anschluss gingen dann allerdings die nächsten vier Spiele von Jo, C, Jörg und Paul immer knapp an den Gegner und schon stand es 2:6. Erst Emil holte mit einem klaren 3:0 Erfolg den nächsten Punkt für uns.

Wieder gingen anschließend die nächsten zwei Matches trotz tollem Kampf mit 9:11 und 8:11 im fünften Satz denkbar knapp an Eschersheim weg. Jörg holte dann noch einen Sieg für uns ein, während C mit seiner Niederlage den letzten Punkt zum 9:4 Sieg für Eschersheim hergeben musste.

Aufgrund der Ergebnisse in den anderen Spielen war damit zu diesem Zeitpunkt aber auch klar, dass wir das letzte Spiel gegen die Mannschaft von Königstädten II zwingend gewinnen mussten, um noch den 2. Platz zu ergattern. Ein Unentschieden hätte uns leider nicht gereicht.

Physisch und psychisch vom großen Fight gegen Eschersheim gezeichnet, gingen gegen Königstädten jedoch alle drei Anfangsdoppel verloren und der Fehlstart war damit perfekt. Die Moral und der Kampfeswille im Team waren jedoch groß an diesem langen Tag und so begann mit dem genauso starken wie deutlichen 3:0 Erfolg von Stefan die Aufholjagd. Es folgten drei weitere, relativ klare Siege von Jo und Jörg, lediglich C hatte dabei gegen den erfahrenen Oldie der Gäste, Drescher, einige Mühe, siegte aber nach großem, langem Kampf 3:1.

Im Anschluss gab es jedoch zwei eher überraschende Niederlagen im hinteren Paarkreuz, die das Spiel wieder offen und weiter spannend machen sollten.
Damit war das Pulver der Gegner aber auch verschossen. Mit dem diesmal notwendigen Schuss Glück des Tüchtigen gelang Jo ein knapper 3:2 Erfolg in der Verlängerung gegen den jungen Kepper, Stefan drehte ein 0:1 Satzrückstand und gewann nach wiederum starker Leistung 3:1.

Jörg gewann sicher 3:0 (Gesamtbilanz 5:1!) und die letzten beiden Siegpunkte steuerten die sichtlich angeschlagenen C und Paul mit letzter Kraft und großem Willen zum letztlich verdienten und umjubelten 9:5 Sieg bei.

Eine großartige Moral und eine geschlossen starke Mannschaftsleistung bescherte uns damit Rang 2 bei diesem Marathonturnier. Ein Ergebnis, auf das alle Beteiligten stolz sein können. Danke an alle aktiven Spieler und Helfer, insbesondere auch nochmal an Steffen, der ganztägig zur Verfügung stand und das Team unterstützte.

Hoffen wir, dass auch der 2. Platz noch für den erhofften Aufstieg reicht.

Wolfgang Bindemann

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