Erste kämpft stark, wird aber nicht belohnt – Zweite zwischen Himmel und Hölle

Die vorderen Teams können leider keine Siege – zumindest nicht im Sport – feiern, in unteren Ligen und im Nachwuchs gab es hingegen ungefährdete Erfolge.

Hessenliga: TTC Grün-Weiß Staffel 1953 – SV Vikt. Preußen 9:5
Unsere Aufstellung: Ole Schäfer, Wolfgang Dörner, Sheng Wang, Hao Wang, Uwe Nölte,
Jan Wilkenloh

Dem Spiel gegen Staffel blickten wir bereits zu Anfang mit Spannung entgegen, waren doch die vergangenen Spiele stets eng und hochklassig. So sollte es auch diesmal werden – zumindest teilweise.

Die Eingangsdoppel 1 und 2 gingen wie erwartet an die Favoriten. Schäfer/Dörner hatten

wenig Probleme mit dem Doppel 2 der Gastgeber, während Wang Sheng/Nölte nur im
Drittensatz mit dem Spitzendoppel der Gastgeber mithalten konnten. Sehr schade war der
Verlust unseres 3er Doppels Wang Hao/Wilkenloh, die denkbar knapp in der Verlängerung
des 5. Satzes unterlagen.
Im ersten Paarkreuz musste anschließend der noch leicht angeschlagene – aber dennoch
sehr coole Typ – Dörner gegen Knossalla trotz starken Spiels eine Niederlage einstecken.
Ole Schäfer wiederum zeigte in einem wahren Spitzenspiel der Ballkünstler gegen Jeuck
seine Klasse und siegte knapp im 5. Satz. Ein Spiel das mit wechselnden Führungen,
ständigen schwankenden Momenti und emotionalen Höhenflügen für Begeisterung unter den zahlreichen Zuschauern sorgte.
Auch die mittleren Paarkreuze wurden danach geteilt. Hao Wang siegte souverän gegen
Tamoschus, während Wang Sheng gegen Greipel passen musste. Überragend hierbei Hao,
der trotz (oder gerade wegen) leichten Schlafdefizites seine unglaubliche Sicherheit
ausspielte. Auch Wang Sheng glänzte trotz zwischenzeitlich defekter Brille.
Auch das hintere Paarkreuz wurde anschließend geteilt. Ganz stark hierbei Jan Wilkenloh,
der gegen Abwehrer Zöller ein schnelles 3:0 feierte. Nölte war gegen Trost nur im 1. Satz auf Ballhöhe, musste sich dann aber 1:3 geschlagen geben. Mit 5:4 ging das Spiel in die
erwartet enge Halbzeitpause.
Die zweite Hälfte der Begegnung sollte dann aus unserer Sicht schnell erzählt werden: Die
nächsten 4 Spiele gingen verloren, nur Hao Wang konnte die Phalanx der Staffeler noch
einmal durchbrechen, so dass schlussendlich Nölte im letzten Spiel die entscheidende
Niederlage zum 5:9 einstecken musste.
Schlussendlich eine korrekte Niederlage gegen einen auf Augenhöhe agierenden Gegner,
den man in der Rückrunde mit besserer (und gesunder) Tagesform sicher mehr in die
Bredouille bringen wird.

Bezirksoberliga: SV Vikt. Preußen II – TSV Raunheim 8:8
Unsere Aufstellung: Marcel Haßelmann, Wolfram Mansky, Johannes Pennekamp, Pierre Aden, Simon Sprankel, Raphael Vogel

Es gibt diese Spiele, da fühlst du dich zuerst wie der Verlierer, dann wie der Gewinner – und am Ende weiß niemand so recht, ob er sich freuen oder ärgern soll. Und dann kommt der Captain mit einer Nachricht um die Ecke, die das alles in wenigen Sekunden zur Randnotiz werden lässt. So ein Spiel hat die II. Mannschaft am Freitag gegen TSV Raunheim erlebt.

Die Vorzeichen für den Kracher im Abstiegskampf waren klar. Gegen Tabellenschlusslicht Raunheim musste ein Sieh her, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten. Doch wir waren gewarnt: Die Raunheimer hatten in der Vorwoche überraschend glatt gegen Neu-Isenburg gewonnen. Trotz dieser Warnung verpennten wir den Start völlig und gingen mit 0-3 aus den Dopppeln, zwei davon gingen 8-11 im 5. Satz weg. Ein Desaster. Auch der Versuch, die Sache im ersten Einzeldurchgang gleich wieder gerade zu biegen, ging nicht wirklich auf. Marcel, Joe und Raphael (nach 0-2-Satzrückstand!) gingen zwar als Sieger vom Tisch. Das – und die Unterstützung von drei weiblichen Fans – reichte aber nicht, um aufzuholen: 3-6 zur Halbzeit.
Im zweiten Durchgang bewies das Team dann aber echte Kämpferqualitäten. Marcel und Wolli drehten im oberen Paarkreuz nach Verlust von Satz 1 auf und gewannen jeweils 3-1. Joe hatte sein Spiel im 4. Satz fast schon verloren, kam aber nach einem Time-Out zurück und siegte im 5. Satz. 6-6-Ausgleich! Plötzlich war alles wieder möglich. Leider hatte Pierre in knappen Sätzen das Nachsehen, genau wie der formstarke Raphael gegen Materialspieler Geist. Simon hielt uns aber mit einem sicheren Sieg im Spiel, mit 7-8 gingen wir ins Schlussdoppel. Nach der Niederlage im Eingangsdoppel strahlten Marcel und Joe nicht gerade Zuversicht aus, das 3-11 und 5-11 in den ersten beiden Sätzen machte die Sache nicht gerade besser. Dann fiel ihnen aber ein, dass man einfach mal „Tschooooo!“ schreien muss und die Sache gleich viel besser läuft. Nach einem echten Fight, der nicht allen Banden am Spielrand gut bekommen ist, holten sie das Spiel im 5. Satz mit 11-8 nach Hause.
Tja, und als wir uns dann beim Bier noch fragten, ob wir uns freuen oder ärgern sollten, platzt Simon mit der Nachricht raus: „Jungs, eine gute und eine schlechte Nachricht: Ich kann bald nicht mehr so viel Spielen – aber das hat Gründe.“ Nikola setzte dann noch einen drauf: „Es werden Zwillinge!“ Uff! Im Sommer ist es soweit – das Team gratuliert und wünscht alles Gute!

Kreisliga: TG Bornheim 1860 II  – SV Vikt. Preußen 2:9
Unsere Aufstellung: Raphael Vogel, Steffen Lochner, Christian Weippert, Martin Wehage, Christof Kranz, Markus Oslislok

Am Dienstagabend traten wir in der Halle von Bornheim an. Nachdem seltene Parkplätze gefunden waren, und die zwei Spiele von Schülermannschaften vorbei waren, konnten wir uns an zwei Tischen einspielen.
Wir begannen mit den Doppeln Raphael/Steffen als Doppel 1 und Martin/Christian als Doppel 2. Die beiden jüngeren Spieler erledigten ihre Aufgabe sauber mit 3:0 gegen das Bornheimer Zweierdoppel. Martin und Christian gaben einen Satz ab, holten sich selbst aber relativ sicher die zum Sieg nötigen drei Sätze. Unser Dreierdoppel Markus/Christof tat sich schwer gegen das eingespielte Doppel 3 der Gastgeber. Nach zwei Sätzen Rückstand bäumten die beiden sich nochmal auf, gewannen den dritten Satz und gestalteten den Vierten sehr eng. Am Ende reichte es leider nicht ganz.
In den Einzeln lief es recht rund für uns. Raphael und Steffen punkteten zweimal, wobei sich Steffen im zweiten Einzel strecken musste und erst nach einer taktischen Einweisung von Martin einen
0:2-Satzrückstand drehen konnte. Martin und Christian holten weitere Punkte mit zwei schönen
3:0-Siegen. Im hinteren Paarkreuz musste sich Christof nach drei Sätzen, von denen zwei in die Verlängerung gingen, geschlagen geben. Markus spielte gegen die Nummer 5 mutig auf und wurde belohnt. Mit 3:1 holte er seinen Punkt.
Mit dem 9:2-Sieg sichern wir uns weiterhin die Tabellenspitze. Nächsten Donnerstag geht es dann noch zuhause gegen die starken Gegner aus Nieder-Eschbach.

 

2. Kreisklasse: TSG Nieder-Erlenbach II – SV Vikt. Preußen IV 3:9
Unsere Aufstellung: Christof Kranz, Michael Kham Za Kam, Frank Krippeit, Andreas Tepel, Karl-Hermann Rübsamen, Philipp Ciemny

Das letzte Auswärtsspiel führte die im Frankfurter Norden heimischen Preußen noch weiter nördlich nach Nieder-Erlenbach. Erneut leider nicht mit einer unerschöpflichen Personalauslesemöglichkeit gesegnet, wurde die Delegation passend zusammengewürfelt. Auf Christof ganz vorne ist Verlass, dahinter konnte Michael glücklicherweise mal wieder spielen. Frank und Andreas kennen sich in der Mitte gut aus; ebenso Karl-Hermann und Philipp hinten.

In den Doppeln mussten Christof und Andreas als D1 gegen ein wehrhaftes und erfahrenes D2 aus Nieder-Erlenbach ran, wo sie mit zunehmender Spieldauer auch agiler und ausdauernder zeigen konnten. Mit Ausnahme des zweiten Satzes waren sie ohne Probleme unterwegs und sicherten den ersten Punkt. Das jüngste Doppel bildeten Michael und Philipp, die es ganz offensichtlich mit dem besten Erlenbacher Duo zu tun bekamen. Die Gegner bestachen mit sauberen Topspins und sicher verteilten Bällen. Michael und Philipp ihrerseits starteten zu blauäugig und kopflos, sodass der erste Satz sehr schnell verloren ging. Mit mehreren Gedankengängen und Ballwechseln stellte sich eine Besserung ein und das Spiel wurde offener. Trotzdem blieben die Hausherren einen Ticken besser und brachten den Sieg über die Ziellinie. Als Michael und Philipp im Spiel angekommen und wach waren, waren leider schon drei Sätze gespielt. Umso wichtiger, dass Frank und Karl-Hermann im D3 souverän siegten und somit mit einem 2:1-Vorsprung in die Einzel gegangen werden konnte.

Hier profitierte Michael zunächst von der erhöhten Spielkultur im vorderen Paarkreuz, sein Gegner spielte aktiv mit, versuchte nicht nur ihn mit Schupfbällen zu drangsalieren und offerierte Gelegenheiten zum Zug oder Block. In diesem Habitat entfaltete Michael sich gut und konnte seine weichen Topspins gut zur Geltung bringen, mit einem 3:1 am Ende des ersten Satzes. Im zweiten Einzel musste er jedoch wieder gegen einen abwartenden Gegner alter Schule ran, der ihn an der kurzen Leine mit vielen und stark schnittlastigen Schupfbällen hielt. Daher kam Michael nur zu einem Sieg, für seinen ersten Einsatz ganz vorne jedoch ein sehr ordentlicher Auftritt.

Christof hatte es auch nicht ganz einfach und ließ sich bisweilen etwas zurückdrangen, fand jedoch immer zum richtigen Zeitpunkt seinen Drive wieder und siegte zweifach.

Frank, wie immer, wenn gebraucht, als kompetenter und umsichtiger Aushilfsmannschaftsführer, musste gegen einen jugendlichen Gegner rein und konnte sich leider in drei engen Sätzen nicht durchsetzen, der Gegner war oft beweglicher und vielseitiger. Im zweiten Spiel kam er jedoch besser ins Spiel und eilte, angetrieben von der Mekongente in seinem Magen, zum entscheidenden Sieg. Mit den ungefährdeten und schnellen Siegen von Karl-Hermann und Philipp hinten, die beide synchron 11:1, 11:3 und 11:1 holten, war die Tinte schon trocken und mit 9:3 ein sicherer Auswärtssieg eingetütet.

Es folgen noch zwei Heimspiele, die sportlich machbar sein sollten.

 

1. Kreisklasse Schüler A: SV Vikt. Preußen – TSV Sachsenhausen 1857 10:0
Unsere Aufstellung: Bil Thang Muan Lian, Tom Nguyen, Leo Spachmann, Leander Roßbach

Mit 10:0 ihren deutlichsten Sieg der Saison holten unsere A-Schüler am vergangenen Samstag gegen die Gäste von der anderen Seite des Flusses. In einer etwas modernen Doppelzusammensetzung konnten die ersten beiden Punkte geholt werden, da 4 gegen 4 gespielt wurde. Tom und Leo im zweiten Doppel mussten erst gemeinsam hinein kommen und sich orientieren, konnten dann aber mit zunehmender Spiellänge lockerer aufspielen und sicher gewinnen. Lian und Leander mussten nach forschem Beginn erst einmal die Füße vom Gas nehmen und nachhaltiger agieren, als sie bedachter spielten und auch den Gegnern die Teilnahme an Fehlern zugestanden, lief es besser und auch hier wurde nach anfänglichem einfachen Satzverlust gewonnen.

In den Einzeln hatte Leander ganz hinten nicht viele Sorgen und gewann zweifach fix, Lian wurde vorne mehr Einsatz abverlangt; besonders im Einzel der Einsen waren tolle Bälle zu bestaunen. Auch hier waren keine Verluste zu beklagen und nach anfänglichen Ungereimtheiten hatte er das Topduell im Griff. Gegen den Einser hatte Tom seine Schwierigkeiten, hier entwickelte sich ein Schlagabtausch in beide Richtungen mit mehreren verlängerten Sätzen, den Tom jedoch aufgrund kluger Taktik und Konzentration gewinnen konnte. Leo ging ebenfalls mit erhobenem Haupt aus dem ersten Einzel, hatte dann jedoch eine enge Kiste in der zweiten Partie zu schultern. Nach zwei engen 11:9 für ihn war das Spiel noch längst nicht gewonnen. Der Gegner schlug zurück und stellte auf 2:2. Leo musste sich neu sortieren und die Nervosität abstellen, drehte auf, drehte das gedrehte Spiel mit einer wahnsinnigen Willensleistung trotz Rückstand im fünften Satz noch in ein drittes 11:9 für sich. Gut zu sehen, dass er trotz des zu dem Augenblick bereits sicheren Sieges unbedingt gewinnen wollte, sich zu keinem Zeitpunkt lässig zurücklehnte und bis zum letzten Ball kämpfte.

Neben der Auswärtsfahrt zum Tabellenführer nach Bornheim steht im Dezember ein letztes Heimspiel an, das zu gewinnen möglich sein sollte.

 

 

Uwe Nölte, Johannes Pennekamp, Christian Weippert, Philipp Ciemny

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